Vier Wochen Sommerurlaub 2007 in Frankreich

Beim Surfen im Internet hatte ich dieses ansprechende Gästehaus in einer uns schon bekannten, sehr reizvollen Gegend bereits vor einigen Jahren entdeckt. Im Süden des Départements Ardèche lädt die deutsche Gastgeberin ein, in ihrem vor einigen Jahren renovierten großen rustikalen Landhaus eines ihrer Gästezimmer zu mieten und ein paar schöne Tage oder Wochen hier und in der wunderschönen Umgebung zu verbringen. Am Abend werden die Gäste von ihr persönlich bekocht, d.h. mit einem auserlesenen Mehr-Gänge-Abenddiner verwöhnt. Das Haus liegt abseits der Straße in einem schattigen Eßkastanienwald (châtaignes) auf einem großen Grundstück, in dem jeder Gast auf der Terrasse oder im Schatten der Bäume oder auch auf der Liegewiese sein ruhiges oder auch geselliges Plätzchen findet - jeder so, wie er es gerade mag. Ursprünglich vor allem ein Paradies für Biker, da die Gastgeber wohl auch Motorradfans waren, kommen inzwischen auch andere Gäste - wie wir. Qualität spricht sich eben herum! Da wir in diesem Jahr an den in Aphrodite geplanten Aufenthalt ein paar Tage Urlaub angehängt hatten, um auf dem Rückweg noch ein wenig Neues kennenzulernen, bot sich für uns eine Anfrage im Mas de Vigneredonne an. Und "Hallo, Lilo!" : wir haben uns bei Dir sehr wohl gefühlt.

Dank der guten Tips von Lilo lernten wir am Tag nach unserer Ankunft in Vigneredonne zwei schöne, kleine Dörfer kennen, beides villages de caractère de l'Ardèche. Das erste war Balazuc, das auch zu den Les Plus Beaux Villages de France gehört. In der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs gibt es derzeit im Département Ardèche nur zwei Dörfer, die vor allem touristisch sehr wertvolle Aufnahme in diese Liste unterliegt strengsten Kriterien. Der kleine, schon sehr alte Ort Balazuc liegt malerisch auf Felsen gebaut hoch über der Ardèche. Man erreicht ihn auf einer abenteuerlich engen Straße und gelangt nach Überquerung der Ardèche in den historischen Dorfkern.
Auch der zweite Tip Lilos führte uns zweifellos in eines der schönsten Dörfer Frankreichs, auch wenn Labeaume diesen Titel nicht offiziell führt. Wunderschön gelegen an einem Nebenflüßchen der Ardèche, eben der Beaume, ist es ein beliebtes Ausflugsziel. Sehenswert ist vor allem eine historische Steinbrücke (ohne Geländer!), die über die Beaume führt. Dies ist eine sogenannte Flutbrücke, die dem häufig auftretenden Hochwasser der Beaume wenig Widerstand bietet und deshalb schon viele Jahre unbeschadet überstanden hat. Wir haben in einem Ausflugslokal am Ufer des Flüßchens dort zu Mittag gut und preiswert gegessen.
			Die Gorges d'Ardèche hatten wir anläßlich unserer Aufenthalte in der Domaine de la Sablière an der Cèze schon kennengelernt. Da sie aber eine solch unvergleichliche Landschaft bieten, waren die Ardèche-Schluchten unser Nachmittagsziel.
	Hier geht es nur langsam von einer atemberaubenden Aussicht zur nächsten. Zum Glück gibt es an den meisten der lohnenswerten Aussichtspunkte auch Parkplätze. Jetzt im September reichten sie auch aus, um die Interessierten halten zu lassen. In der Hochsaison kann es da schon vorkommen, daß man weiterfahren muß, wenn man den Verkehr auf der Straße nicht aufhalten will, weil gerade kein freies Plätzchen für den fahrbaren Untersatz da ist. Über 30 km schlängelt sich die Straße an steilen Felswänden auf der einen Seite und dem Abgrund auf der anderen durch das Tal der Ardèche. Am beeindruckendsten ist wohl immer das natürliche Eingangstor zu der Ardèche-Schlucht, das Felsentor Pont d'Arc.